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5000-Euro-Spende für Flugkraft

DK Medien GmbH & Co. KG - Delmenhorster Kreisblatt

erschienen am 27. Januar 2022

von Yannik Jessen

Claudia Kuhlmann (von links), Geschäftsführerin von Flugkraft, erzählte Sven Freese und Harald Meyer bei der Spendenübergabe, wie der Verein Krebskranken hilft (Foto: Yannik Jessen).

Angefangen hat alles 2013, als Marina Proksch-Park das Kind einer Freundin fotografisch durch seine Krebserkrankung begleitet hat und daraufhin den Verein Flugkraft gegründet hat. ,,Das Ziel des Vereins war immer, die Erkrankten so zu zeigen, wie sie es wollen und so, dass man die Krankheit vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt", beschrieb Geschäftsführerin Claudia Kuhlmann die Arbeit des Vereins. Den Menschen solle Vollwertigkeit vermittelt werden, trotz ihrer Krebserkrankung.

Gerade bei Frauen sei das häufig sehr schwierig. "Wenn Menschen eine Frau mit Glatze oder Mütze sehen, wo keine Haare mehr rausgucken, dann ist vielen die Krankheit schnell klar", sagte Kuhl­mann. Die professionellen Fotos sollen den Betroffenen ­Kraft geben und bei der Verarbeitung der Krankheit unterstützen. Die Fotos können laut Kuhlmann auch andere Zwecke erfüllen: ,,Für Hinterbliebene können die Bilder ein Andenken an den Verstorbenen sein. Wenn die Leute einverstanden sind, benutzen wir die Bilder außerdem für Öffentlichkeitsarbeit oder Fotoausstellungen."

Die Fotos in der Öffentlichkeit zu präsentieren sei besonders wichtig, da der Verein so dazu beitragen könne, mehr Sensibilität für Krebserkrankungen zu schaffen. Häufig würden sich Erkrankte ausgegrenzt fühlen oder werden anders behandelt. "Das erhöht natürlich die Hemmschwelle, über die Krankheit zu sprechen. Deshalb ist es so wichtig, auch die Freunde und Angehörige mit einzubeziehen", erklärte Kuhlmann.

Nachdem der Verein nur mit den Fotos ein starkes Wachstum verzeichnen konnte, fing der Verein an, sogenannte Kraftpakete zu verschicken. Darin befände sich neben Spielen und kleinen Geschenken ein Hoodie mit der Aufschrift "Ich bin ein wahrer Held". "Die tragen die Patienten häufig während der Behandlungen", erzählte Kuhlmann. Die Kraftpakete sollen Betroffenen zeigen, dass an sie gedacht werde. Dabei gehe es nicht nur um die Erkrankten. "Wir beschenken auch die Geschwister von krebskranken Kindern, da diese häufig vergessen werden und für ihre kranken Geschwister auf viel verzichten", so Kuhlmann.

Während der Corona-Pandemie hat der Verein außerdem verschiedene OnlineWorkshops organisiert, da Veranstaltungen in Präsenz lange nicht möglich waren. Mit Yoga-Kursen und Handlettering wurde den Familien eine Möglichkeit geboten,den Kopf auszuschalten und für einen Moment ihre Krankheit zu vergessen. ,,Viele haben im Handlettering ein neues Hobby gefunden und uns viele selbst gemachte Weihnachtskarten geschickt", schwärmte Kuhlmann.

Um dem Verein während der Pandemie zu helfen, hat das Ganderkeseer Unternehmen Harald Meyer Brandschutz-Elektro 5000 Euro an Flugkraft gespendet. ,,Dafür sind wir sehr dankbar, da wir jede Spende gut gebrauchen können", erzählte Kuhlmann. Außerhalb von Corona organisiert der Verein für Erkrankte aus ganz Deutschland Workshops. "Wer zuweit weg wohnt, für den organisieren wir die Fahrt zu uns", so Kuhlmann. In den sogenannten Wuschelkopfworkshops schneidet ein Friseur die frischgewachsenen Haare der Patienten, um ihnen mit einer neuen Frisur auch neue Kraft zu geben. 2022 soll es laut Kuhlmann wieder Kinderfeste und kleinere Aktionen mit bis zu fünf Personen in Präsenz geben. Ganz nach dem Motto des Vereins möchten Kuhlmann und ihre Kollegen den Betroffenen Glücksgefühle schenken. Wer die Hilfe von Flugkraft in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter info@flugkraft.de an den Verein wenden.

Quelle: https://www.dk-online.de/lokales/ganderkesee/artikel/wie-der-verein-flugkraft-familien-von-krebskranken-unterstuetzt-21051142

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